Sieben von zehn Finanzexperten in den Niederlanden sind mit dem neuen europäischen KI-Gesetz, das den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz reguliert, nur schlecht bis gar nicht vertraut. Dies geht aus einer Studie von Conclusion unter 359 Fachleuten aus dem Finanzsektor hervor.
Dieser Mangel an Wissen steht im krassen Gegensatz zu der Nutzung von Künstlicher Intelligenz: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten nutzt KI-Tools wie ChatGPT oder Copilot, um Texte und E-Mails zu schreiben und 40 Prozent nutzen Künstliche Intelligenz für den Kundenkontakt über Chatbots. Ein Viertel der Befragten gibt sogar an, dass ihr Unternehmen nicht ohne KI auskommt. Dennoch fühlt sich weniger als ein Drittel ausreichend über die Funktionsweise von KI informiert und 31 Prozent kennen das KI-Gesetz gar nicht.
Obwohl 46 Prozent der Befragten angeben, dass ihr Unternehmen über eine KI-Richtlinie verfügt, gibt ein Viertel an, dass diese nicht immer eingehalten wird. Mehr als zehn Prozent verheimlichen den Einsatz von KI sogar vor ihrem Arbeitgeber. Laut den Befragten verfügen nur 13 Prozent der Unternehmen über Mitarbeiter mit ausgeprägten KI-Kenntnissen.
Adil Bohoudi, Geschäftsführer von Conclusion AI 360, sieht hier eine klare Aufgabe für Unternehmen: „Künstliche Intelligenz wird bereits viel genutzt, aber ohne richtige Rahmenbedingungen. Was sich jetzt noch wie Freiheit anfühlt, könnte bald zu Bußgeldern, Reputationsschaden oder eingestellten Anwendungen führen. Gerade im Finanzbereich ist es entscheidend, in Richtlinien, Bewusstsein und KI-Kompetenz zu investieren.“
