Die Digitalisierung soll die Gesundheitsversorgung zwar effizienter machen, doch gelingt das nicht in allen Fällen. Die Hälfte einer befragten Gruppe von Medizinern und medizinischen Personals stellt fest, dass Mitarbeiter täglich Zeit verlieren, weil IT-Systeme nicht ausreichend auf die Arbeit abgestimmt sind. Das rechnet der IT- und Business-Transformations-Spezialist Conclusion in einer Studie vor. Mehr als ein Viertel erlebt technologiebedingt sogar eine höhere Arbeitsbelastung. NPM-Partner Conclusion befragte für die Studie 646 Fachkräfte im Gesundheitswesen, darunter Ärzte, IT-Professionals und Gesundheitsmanager.
Fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) sieht eine Differenz zwischen angereichten digitalen Lösungen und dem eigentlichen Bedarf im Gesundheitswesen. Das Problem liege nicht nur in der Technologie. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten geben an, dass Mitarbeitern nicht genügend Zeit zur Einarbeitung in die neuen Technologien gegeben werde. 39 Prozent sind außerdem der Meinung, dass Gesundheitsfachkräfte nicht ausreichend bei der Umsetzung mitgenommen werden, was regelmäßig zu Widerständen oder Unterauslastung führe.
Trotzdem sehen die medizinischen Fachkräfte auch Chancen. Knapp die Hälfte (45 Prozent) nennt künstliche Intelligenz ein vielversprechendes Mittel zur Bekämpfung von Personalengpässen. „Digitalisierung funktioniert nur, wenn medizinische Fachkräfte von Anfang an Teil des Prozesses sind“, sagt Ann Ouvry, Client Director Care bei Conclusion. „Ohne ihre Beteiligung wird Technologie eher zur Last als zum Werkzeug.“
