Der niederländische Wirtschaftsminister Dirk Beljaarts setzt sich zusammen mit Deutschland und Frankreich dafür ein, strengere Regeln für KI-Unternehmen, vergleichbar mit denen für große Social-Media-Unternehmen, einzuführen. Die Initiative gehört zu einem umfassenderen europäischen Plan, die europäische Wettbewerbsposition gegenüber den USA und China zu stärken.
Beljaarts kündigte auf dem internationalen AI Action Summit in Paris an, dass er mit seinen europäischen Kollegen Anpassungsvorschläge für das Gesetz über Digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) vorlegen wolle. Das Gesetz, das bereits große Techunternehmen wie Google und Meta reguliert, soll in Zukunft auch auf KI-Unternehmen wie OpenAI angewandt werden. Dieser Schritt sei laut Beljaarts notwendig, um gesunden Wettbewerb zu fördern und zu verhindern, dass vielversprechende europäische KI-Start-ups von „ausländischen Giganten“ übernommen würden. Die KI-Verordnung der EU, die es neben dem Gesetz über Digitale Märkte bereits gibt und die sich auf risikovolle Anwendungen wie Gesichtserkennung bezieht, würde noch zu wenig gegen Marktkonzentration schützen, so der Minister.
Ein weiteres wichtiges Ziel des Plans sei, europäische Werte und digitale Souveränität zu schützen. Beljaarts betont, dass es essentiell sei, KI-Modelle mit europäischen Daten zu trainieren und so Technologien zu entwickeln, die den europäischen Kulturen und Sicherheitsanforderungen entsprechen. Das paneuropäische Projekt OpenEuroLLM wüchse, auch wenn der Zugang zu ausreichender Rechenleistung und Investitionskapital eine Herausforderung sei. Das Partnerschaftsprojekt von Unternehmen und Universitäten hat ein Budget von 37 Mio. Euro und will mit amerikanischen Modellen wie ChatGPT und Gemini konkurrieren.
NPM Capital konzentriert sich auf Unternehmen, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen. Dieser Artikel aus dem Themenbereich 'Everything is Digital' stützt sich auf ein Interview von Laurens Verhagen mit Minister Beljaarts, das am 8. 2. 2025 in De Volkskrant erschienen ist.
