Vier von fünf Finanzexperten in den Niederlanden stoßen beim Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in ihrem Unternehmen auf Hindernisse. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Conclusion, einem Spezialisten für Business- und IT-Transformation, in der 359 Mitarbeiter im Finanzsektor befragt wurden. Obwohl die meisten Teilnehmer der Studie erwarten, dass der Einsatz von KI in den kommenden Jahren zunehmen wird, verläuft die Einführung in die Praxis mühsam. Die größten Hindernisse: Bedenken zu möglichen Risiken, mangelndes Wissen und Unsicherheit über rechtliche Vorschriften.
KI wird allgemein als eine Technologie angesehen, die dem Finanzsektor einen großen Mehrwert bieten kann. Compliance-Monitoring, Risikomanagement und Prozessoptimierung werden hier als chancenreich eingestuft. Trotzdem zeigt die Umfrage auch, dass lediglich 14 Prozent der Finanzprofis KI aktiv einsetzen. Diese Lücke, die zwischen Potenzial und Praxis klafft, ist groß. Die Befragten sehen, dass ihre Organisationen selbst auch noch zögern. 59 Prozent geben Bedenken in Sachen Datenschutz und -sicherheit als wichtigsten Grund für ihre Zurückhaltung an. Außerdem nennen sie häufig weitere Sicherheitsrisiken (47 %) und Kontrollverlust bei Prozessen (38 %).
Interne Barrieren spielen auch eine Rolle. Mehr als ein Drittel (36 %) der Befragten sieht innerhalb der Organisationen einen Mangel an Wissen und Sachverstand. In der Entscheidungsfindung und Umsetzung bringe der Umgang mit neuer Technologie Unsicherheit und Verzögerung. Außerdem findet 30 Prozent, dass Unklarheit zu Gesetzgebung und Verordnungen die weiterreichende Einführung von KI abbremse. Als Quelle der Unsicherheit wird insbesondere die Verordnung über künstliche Intelligenz der EU (AI Act) genannt.
Trotz dieser Behinderungen ist man sehr bereit, KI einzusetzen. Eine große Mehrheit der Teilnehmer (81 %) befürwortet, dass Organisationen mehr investieren und ihre Mitarbeiter ausbilden. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) fühlt sich in der täglichen Arbeit noch nicht sicher genug, um KI einzusetzen. Adil Bohoudi, Geschäftsführer Conclusion AI 360, plädiert für Beschleunigung: „Die Forschung zeigt, dass der Erfolg von KI von Sensibilität, Kompetenz und strategischer Verankerung abhängt. Wir haben die Technologie - es ist Zeit für Vision und Mut, um das Potential auch wirklich auszuschöpfen."

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