AgroCare hat an seinem Anbaustandort im niederländischen Rilland einen erfolgreichen ersten Schritt unternommen, Tomaten ohne den Einsatz von chemischen Mitteln anzubauen. Im Rahmen des Praxis-Pilotprojekts „100 % Green Grown“ konnten die Züchter durch intensiven Einsatz biologischer Pflanzenschutzmittel den Einsatz chemischer Mittel vollständig vermeiden. Dieses Pilotprojekt ist Teil des Branchenziels, innerhalb weniger Jahre profitabel ohne Chemikalien produzieren zu können.
Der Pilotversuch in dem fünf Hektar großen Gewächshaus in der niederländischen Provinz Zeeland ergab vielversprechende Ergebnisse. „Da wir von Anfang an sauber und großzügig mit Nutzinsekten wie Schlupfwespen, Raubwanzen und Raubmilben gearbeitet haben, hatten wir die Weiße Fliege gut im Griff“, sagt Anbauleiter Danny van der Made. Die für Pflanzen schädigende Raubwanze Nesidiocoris stellt jedoch eine Herausforderung dar. Um den Befall von außen zu verhindern, installiert AgroCare Insektennetze – was Auswirkungen auf die Klimakontrolle im Gewächshaus haben kann.
Das branchenweite Pilotprojekt wird vom niederländischen Verband der Obst- und Gemüseorganisationen (FVO) koordiniert. Im ersten Jahr wurden durchschnittlich 70 % weniger chemische Insektizide eingesetzt. Die Kosten für Pflanzenschutzmittel haben sich jedoch verdoppelt, was teilweise auf den intensiveren Einsatz biologischer Wirkstoffe und Biostimulanzien zurückzuführen ist. Für die kommende Saison verstärkt AgroCare seine Strategie für ein besseres Gleichgewicht zwischen Ertrag und Risikomanagement.
Um den Wandel zu beschleunigen, wurde das 'Green Growing Expertise Center' eingerichtet, in dem praktische Forschung, Umsetzung und Regulierung zusammengeführt werden. Darüber hinaus werden Erfahrungen mit einem ähnlichen Pilotprojekt in der Blumenproduktion ausgetauscht. Auf diese Weise arbeitet die Gewächshausbranche schrittweise an einer vollständig grünen und nachhaltigen Zukunft im Pflanzenschutz.